Wie und warum entsteht Ölnebel in einer Werkzeugmaschine? In modernen Werkstätten läuft alles auf Hochtouren. Werkzeugmaschinen fräsen, drehen, schneiden – oft rund um die Uhr. Dabei entsteht etwas, das viele unterschätzen: Ölnebel. In diesem Artikel zeigen wir, wie Ölnebel in einer Werkzeugmaschine entsteht, warum das ein Problem ist – und worauf man unbedingt achten sollte.
Was ist Ölnebel eigentlich?
Ölnebel besteht aus winzigen Tröpfchen von Kühl- und Schmierstoffen, die in die Luft gelangen. Diese Stoffe werden beim Bearbeiten von Metall oder anderen Werkstoffen gebraucht. Sie kühlen das Werkstück und sorgen dafür, dass das Werkzeug nicht kaputtgeht.
Aber: Dabei wird aus der Flüssigkeit ein Nebel – manchmal sogar Dampf oder Gas. Und genau das kann zum Problem werden.
Warum entsteht Ölnebel in der Werkzeugmaschine?
Es gibt mehrere Gründe, warum Ölnebel in der Werkzeugmaschine entsteht:
-Hohe Drehzahlen:
Die Spindel einer Werkzeugmaschine dreht sich oft mit vielen Tausend Umdrehungen pro Minute. Trifft der Kühl- oder Schmierstoff auf diese schnell drehende Spindel, wird er in winzige Tröpfchen zerschlagen – der Ölnebel ist da.
-Hoher Druck:
Moderne Maschinen spritzen die Kühlflüssigkeit mit bis zu 80 Bar auf das Werkstück. Der hohe Druck sorgt dafür, dass die Flüssigkeit fein zerstäubt wird – ähnlich wie bei einem Hochdruckreiniger.
-Hitze und Verdampfung:
Wo viel Reibung entsteht, entsteht auch viel Wärme. Wird die Flüssigkeit zu stark erhitzt, verdampft sie. Dann entsteht nicht nur Nebel, sondern auch unsichtbarer Dampf oder Gas. Diese Phase ist besonders schwer zu erkennen und zu messen.
Warum misst man oft das Falsche?
Viele messen nur die Aerosole – also die sichtbaren Tröpfchen in der Luft. Das Problem: In modernen Maschinen entstehen oft viel mehr verdampfte Stoffe. Diese sind unsichtbar, aber trotzdem in der Luft und damit eine echte Gefahr!
Ein einfaches Partikelmessgerät zeigt dann oft: „Alles gut“. Dabei ist die Luft stark belastet – nur eben mit Gasen, die man nicht sieht.
Wie kann man das erkennen?
Es gibt spezielle Messgeräte, wie zum Beispiel das sogenannte FID-Gerät (Flammenionisationsdetektion). Damit kann man auch verdampfte Kohlenwasserstoffe messen – also die unsichtbare Belastung.
In unserem Expertentalk auf YouTube zeigen wir, wie solche Messungen aussehen. Wir sprechen auch darüber, wie man die Luftbelastung wirklich verstehen und bewerten kann.
Expertentalk auch als Podcast online:
Was hilft gegen Ölnebel in der Werkzeugmaschine?
Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen. Aber sie müssen zur Anwendung passen:
-Kondensation:
Zuerst muss der Dampf wieder zu Tröpfchen werden. Das passiert mit einem sogenannten Kondensator, zum Beispiel mit unserer REVEN Pipe. Durch Temperaturunterschiede wird der Dampf wieder flüssig gemacht. Ausführliche Erläuterung zum REVEN Pipe gibt es in einem separaten Blog Artikel:
-Agglomeration:
Im nächsten Schritt werden viele kleine Tröpfchen zu größeren verbunden. Diese größeren Tröpfchen kann man dann einfacher aus der Luft holen.
-Abscheidung:
Jetzt kann man die Tröpfchen mit einem Luftreiniger abschalten. Je größer sie sind, desto besser funktioniert das.
Warum einfache Lösungen oft nicht reichen
Ein Gerät, das „alles kann“, gibt es nicht! Man muss sich die Maschine genau anschauen:
Wie schnell dreht sie? Wie viel Druck wird verwendet? Entsteht Dampf? Welche Stoffe sind im Spiel?
Deshalb arbeiten wir mit Checklisten. Nur so finden wir heraus, ob man ein einfaches Gerät nutzen kann oder ob man zusätzliche Module braucht – zum Beispiel zur Kondensation. Hier gibt’s die Checkliste als Download:
Was bedeutet das für den Maschinenbediener?
Ganz einfach: Sicherheit! Wenn die Kabine geöffnet wird, darf kein Ölnebel in die Werkhalle entweichen. Moderne Systeme erkennen, wenn die Tür aufgeht, und passen automatisch die Absaugung an. So bleibt die Luft sauber – und der Bediener gesund. Die nachfolgenden Bilder zeigen dies sehr gut: Trotz geöffneter Bedienungstüre bleibt der Ölnebel der Werkzeugmaschine in der Kabine und belastet somit nicht die Umgebung!
Fazit: Ölnebel Werkzeugmaschine – ein oft unterschätztes Risiko
Ölnebel in der Werkzeugmaschine entsteht durch hohe Drehzahlen, Druck und Hitze. Dabei reicht es nicht, nur sichtbare Partikel zu messen. Auch verdampfte Stoffe müssen erkannt und behandelt werden. Mit dem richtigen System – und dem passenden Wissen – lässt sich die Luft in der Werkhalle sauber halten.
👉 Mehr dazu erklären wir in unserem neuen YouTube-Expertentalk – mit vielen Beispielen und Lösungen aus der Praxis. Jetzt ansehen!